Siegburg ist ein hervorragender Platz zum Leben und wir arbeiten daran, dass es auch in Zukunft lebens- und liebenswert bleibt.
Ein besonderes Anliegen ist es uns, den jeweils aktuellen Bedürfnissen von Familien, Kindern, Älteren und Menschen mit Behinderungen Gehör zu verschaffen. In den vergangenen Jahren haben wir in dieser Hinsicht schon viel vorangetrieben. Zu unseren Erfolgen gehört die Einrichtung der städtischen Gesamtschule sowie die Schaffung der Frühen Hilfe, die wir maßgeblich initiiert haben.
In kaum einer anderen Lebensphase sind Menschen so beansprucht wie in den Jahren der Familiengründung und des Aufwachsens der Kinder. Job, Familie und vielleicht schon pflegebedürftige Eltern: Allem gerecht zu werden, erfordert sehr viel Kraft und auch Geld, das gerade junge Familien häufig nicht haben.
Wir haben den Anspruch, für alle Familien umfassend da zu sein. Umbrüche und Übergänge, z.B. vom Kindergarten in die Schule oder von der Schule in die Ausbildung, aber auch eine Trennung, sollen von Kindern und Eltern so gut wie irgend möglich gemeistert werden können. Deshalb haben wir die Lebenswirklichkeit aller Familien im Blick.
Klare Kante für die Kleinsten
Kinder sind unsere Zukunft, denn sie werden das Siegburg von morgen gestalten. Jedes Kind verdient die gleichen Chancen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie in unserer Stadt gut aufwachsen können und den Zugang zu bester Bildung erhalten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für uns essenziell.
Gute Bildung muss generell kostenfrei sein und darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein. Unser Ziel ist es, dass Kinderbetreuung inklusive der Mahlzeiten kostenfrei wird. Wir fordern Bund und Land auf, dies zu ermöglichen. Bis dieses Ziel erreicht ist, werden wir uns für einkommensabhängige und sozialgerechte Kita‐Gebühren mit besserer Gebührenstaffelung einsetzen.
Kinderbetreuung stellt insbesondere in der Ferienzeit für viele Eltern eine Herausforderung dar. Die Stadt soll im Zuge des laufenden Ausbaus der Kinderbetreuung ihre Bemühungen verstärken, qualitativ hochwertige Betreuung auch in den Ferien zu gewährleisten.
Zudem braucht es bedarfsorientierte Öffnungszeiten an mehreren Kitas, um auch berufstätigen Eltern mit Schichtarbeitszeiten die Versorgung ihrer Kinder zu ermöglichen.
Wir leben in einer digitalisierten Welt, an die wir unsere Kinder behutsam heranführen müssen. Bereits die Allerkleinsten sollten die Möglichkeit haben, den Computer als Arbeits- und Lernmedium kennenlernen. Digitale Kenntnisse sind der Schlüssel zur Zukunft und der Schlüssel zu großen Teilen der Arbeitswelt. Wir treten dafür ein, dass auch alle Kitas an das Breitbandnetz angeschlossen und sinnvoll mit modernen Computern sowie Lernprogrammen ausgestattet werden.
Denn wichtig ist: Da wir kaum verhindern können, dass Kinder in Berührung mit digitalen Medien kommen, müssen wir für eine verantwortungsvolle Herangehensweise Sorge tragen!
Für die Kindertagespflege und die Kindestageseinrichtungen sollten durch die Fachberatung der Stadt u.a. folgende Aspekte sichergestellt werden:
- ganzheitliche und inklusive Förderung (Motorik, Sprache etc.)
- Partizipation (z.B. durch Kinderparlamente)
- kontinuierliche Überprüfung der pädagogischen Konzepte
- ausgewogene und gesunde Ernährung aus regionalen Lebensmitteln
Wir wollen allen Kindern den Zugang zur jeweils altersentsprechenden Kultur ermöglichen. Das bedeutet, dass Kultur sowohl wohnortnah in den Stadtteilen als auch bezahlbar für alle Familien sein muss. Hierfür werden wir das Projekt „Kulturrucksack NRW“ in Siegburg einführen.
Der weitere Ausbau des mobilen Spielangebotes „Armin“ soll ganzjährig und mit einem zweiten Fahrzeug zum Einsatz kommen, um alle Stadtteile ausreichend zu versorgen. Falls es keine offenen Jugendzentren vor Ort gibt, soll es dadurch auch im Winter Spielangebote geben.
Wir fordern:
- Langfristig gebührenfreie Kitas, bis dahin engere Gebührenstaffelung
- Bedarfsorientierte Öffnungszeiten in Kitas verschiedener Stadtteile
- Verantwortungsbewusste Heranführung der Kinder an digitale Medien
- Einhaltung der oben genannten zentralen Aspekte für Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen seitens der Stadt
- Einführung des „Kulturrucksack NRW“
- Ausbau des mobilen Spielangebotes „Armin“
- Begegnungsorte für alle Generationen in jedem Stadtteil
- Koordination von Hilfsangeboten für Eltern
Politik mit und für Senior*innen
Viele ältere Menschen sind heute aktiver als frühere Generationen. Sie wollen ihr Leben möglichst lange in gewohnter Weise, vertrauter Umgebung und selbstbestimmt führen. Sie wollen an der Gesellschaft teilhaben und gestaltend eingreifen.
Im vertrauten Umfeld zufrieden alt zu werden, ist für viele leichter gesagt als getan. Gewohnte Wege werden über die Jahre schwerer, Bekannte und Freund*innen verziehen, das tägliche Leben wird fremder.
Wir wollen, dass ältere Menschen ihren Platz in der Mitte unserer Stadt behalten!
Inklusion- Teilhabe für Alle
Ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders ist für uns, dass jeder Mensch die Möglichkeit haben muss, sich unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft und individuellen Fähigkeiten gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen beteiligen zu können.
Siegburg muss Rahmenbedingungen schaffen, um diese Teilhabe realisieren zu können. Niemand darf vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt werden.
Wir werden uns in Siegburg weiterhin der Tendenz entgegenstellen, dass Menschen mit Behinderung benachteiligt werden. Auch sie müssen die Möglichkeit erhalten, tatsächlich selbstbestimmt zu leben.
Wir fordern deshalb, dass zukünftig Verwaltung und Politik bei der Prüfung der möglichen Auswirkungen ihres Handelns auf Menschen mit Behinderungen nach Methoden des „Disability Mainstreaming“ arbeiten. Gleiches gilt auch für die Schaffung von Barrierefreiheit im Alltag und im Berufsleben.
Für uns gilt, dass jeder Mensch gebraucht wird. Deshalb ist unser erstes Ziel, möglichst viele Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Wir erkennen aber an, dass dies nicht bei allen Behinderungen möglich ist. Wir wollen es Menschen mit Behinderung, die nicht Teil des klassischen Arbeitsmarktes werden können, trotzdem ermöglichen, sinnvolle Arbeit zu leisten und entsprechend entlohnt zu werden.
Zudem sollte sich die Stadt dafür einsetzen, eine Werkstatt für behinderte Menschen im Stadtgebiet zu eröffnen.
Wir fordern:
- Zukünftiges Arbeiten nach Methoden des „Disability Mainstreaming“, also mit dem Ziel der Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung
- Barrierefreiheit im Alltag und Berufsleben
- Integration möglichst vieler Menschen in den Arbeitsmarkt
- Aktiver Einsatz für eine Werkstatt für behinderte Menschen
- Projekte, um älteren Menschen die vertraute Umgebung möglichst lange zu erhalten: „Präventive“ Hausbesuche, „Gemeindeschwester“ etc.
- Vermehrter Bau barrierefreier Wohnungen und Unterstützung neuer Wohnformen wie das Mehrgenerationenhaus oder sogenannte „Pflege-WGs“
- Sicherstellung von gut erreichbaren Einrichtungen für den täglichen Bedarf in jedem Stadtteil bzw. Sicherstellung der ÖPNV-Verbindung dorthin
- Förderung von nachberuflichem Engagement und Leistungsbereitschaft der älteren Menschen: Es geht v.a. um Wissensvermittlung und Hilfe für die Mitmenschen, wobei die ganze Stadt von der Lebenserfahrung der Älteren profitieren kann. Beispiele sind Unterstützung und Coaching junger Menschen bei der Suche einer Ausbildungsstelle oder die Vermittlung von Leihgroßeltern
- Unterstützung und Begleitung vorhandener Selbsthilfeeinrichtungen und Initiativen
- Räumlichkeiten, die für (generationenübergreifende) Treffen in den Stadtteilen zur Verfügung gestellt werden
- Starker Einsatz bei der Meisterung des demographischen Wandels: Unterstützung der Helfer*innen, kostenfreie Parkerlaubnis für mobile Altenpfleger*innen und aktive Integration der älteren Bürger*innen für eine lebendige Stadtgesellschaft
- Einkaufsdienst bzw. begleitender Einkaufsservice, der ggf. als Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) von Jugendlichen geleistet werden kann
- Taschengeld-Jobbörse, die auch online zu finden ist